Weihnachtsbaumaktion 2018

Geislingen hat rund 1000 Tannen weniger!!

 

Die Aktion Weihnachtsbaum des Evangelischen Jugendwerks Bezirk Geislingen gab es dieses Jahr zum 50. Mal.

 

Der Abhol-Service ist immer an einem fixen Termin – an jedem ersten Samstag nach Dreikönig ziehen die Helfer des Evangelischen Jugendwerks (EJBG) durch Geislingen und Eybach, um die ausgemusterten Weihnachtsbäume für einen kleinen Obolus, aktuell 3 Euro, einzusammeln. Den Service gibt es schon seit einem halben Jahrhundert. „Die Leute wissen, wann wir kommen, da müssen wir keinen groß informieren.“ erzählt Johannes Walter, der selbst schon seit 25 Jahren bei jeder Sammlung mitanpackt. „Gut, dass es immer noch Firmen gibt, die uns ihren LKW zu Verfügung stellen, ansonsten wäre die Aktion nicht möglich.“ meint er weiter.

Dieses Jahr wurden die LKW’s von folgenden Firmen unentgeltlich zur Verfügung gestellt:

Bäumler Natursteine (Amstetten), Granat GmbH (Urspring), Heller Bauunternehmung (Kuchen), Rapp Bauunternehmung (Geislingen) und Schreinerei Maurer (Hausen) –HERZLICHEN DANK !!

 

Gut 800 bis 1000 Nordmann-, Weiß- und sonstige Tännchen bringen die Helfer in jedem Jahr zum Grünmasse-Sammelplatz nach Kuchen, wo die ausgediente Weihnachtszier ihren letzten Gang durch den Schredder antritt. „Das Ergebnis hängt immer etwas davon ab, wie nah Dreikönig und der folgende Samstag beieinander liegen“, erzählt Walter. Zu nah aufeinander bedeutet, dass viele Geislinger ihren Baum noch gar nicht abgeschmückt haben, zu weit auseinander, dass manche schon den Baum anderweitig entsorgt haben. Ideal, so zeigt die Erfahrung, sind zwei bis drei Tage Abstand.

 

Doch die Aktion Weihnachtsbaum ist mehr als nur ein Abholservice des Jugendwerks. Auch wenn das Programm straff ist, bleibt immer wieder mal Zeit für einen kurzen Plausch an der Haustüre, wenn die Helfer den Obolus kassieren. „Für uns ist das ja auch ein Stück weit Eigenwerbung, mit der wir auf das Evangelische Jugendwerk aufmerksam machen“, erzählt Birgit Straub, ebenfalls eine aus der Crew: „Die Leute warten drauf. Da auf jedem LKW mehrere Helfer sind, lässt sich das auch gut machen.“Bei einem Trupp, so erzählt sie, hat sich schon die Tradition des After-Christbaumlobens etabliert, „da gibt es dann bei manchen Haushalten ein Schnäps­chen. Die Jungs haben da ihren Spaß“. Überhaupt sind die Geislinger bei der Aktion recht spendabel, stecken den Helfern gerne Süßigkeiten zu, „da kommt bei jedem am Ende mal schnell eine halbe Tüte voll zusammen“. Kurzum: Darben muss niemand, frieren sowieso nicht, es gibt ja genug Tännchen zu schleppen.

Doch auch sonst macht die Aktion Weihnachtsbaum den Helfern jede Menge Laune, erleben sie doch immer wieder skurrile Situationen. Da passiert es schon ab und an mal, dass die Bäumchen sozusagen noch im vollen Ornat dastehen. Oder dass das Geld und die Tafel Schokolade aus dem Fenster im dritten Stock fliegen. „Wir hatten auch schon die Anfrage, ob wir einen fünf Meter hohen Baum mitnehmen können“, erzählt Straub. Was wegen des begrenzten Platzes auf den Lastwagen an sich schwierig ist, „aber es findet sich für alles eine Lösung. In dem Fall muss der Baum eben in mehrere Stücke zersägt werden. Was nicht passt, wird passend gemacht“.

Eine von Walters liebsten Erinnerungen ist die an eine alte Dame, „die ganz aufgeregt auf uns zugekommen ist. Sie habe den Sammeltermin völlig verschwitzt, das gute Stück stehe noch mit allem Schmuck und Lichterkette im Wohnzimmer. Ob wir ihr denn nicht mal schnell beim Abschmücken helfen könnten“. Gesagt, getan: Der Trupp marschierte in die Wohnung, um kurzen Prozess mit der nadelnden Zier zu machen. Service-Wüste Deutschland: Den Begriff kennen die Helfer nicht.

Ein Teil des Erlöses der Sammlung ist in jedem Jahr für einen guten  Zweck bestimmt. „Da gibt es immer mehrere Vorschläge. Wir entscheiden darüber im Vorstand und in der Delegiertenversammlung“, erzählt Walter. Im Vorjahr etwa unterstützte das Jugendwerk die Organisation „Siyabonga – Helfende Hände für Afrika“, 2016 war es ein Projekt des CVJM-Weltdienstes in Äthiopien.

Heuer aber finanziert das Jugendwerk mit dem Erlös – knapp 3800 Euro – zwei Jubiläum: Das Jugendwerk wird 125 Jahre, am 23.06.2018 gibt es ein großes Fest, „das genaue Programm wird derzeit ausgearbeitet“, erzählt Straub. Außerdem feiern die Helfer zuvor noch ihr 50. Sammel-Jubiläum und haben dafür an einem Tag im Februar das Degginger Hallenbad gebucht und bekommen da ihr Jubiläums-Geschenk, ein Badetuch, überreicht.

 

Jochen Weis mit Änderungen von Birgit Straub

 

 

 

Artikel in der swp zur Weihnachtsbaumaktion 2018

 

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