Abschied von Jonathan „Johnny“ Krauter

Nach knapp einem Jahr als FSJler des Evangelischen Jugendwerks Geislingen ist es so weit: Ich drehe den Schlüssel im Schloss um, zögere kurz in der Gewissheit, irgendeinen persönlichen Gegenstand im Jugendwerk vergessen zu haben, werfe ihn dann trotzdem in den Briefkasten und gehe. Jeder vergessene Gegenstand ist schließlich ein Grund zurückzukommen. Denn leicht fällt mir der Abschied nicht. Nach vier Jahren ehrenamtlichen Engagements und einem anschließenden Freiwilligen Sozialen Jahr ist das Geislinger Jugendwerk ein nicht wegzudenkender Teil meines Lebens geworden. Es wurde mir zur Gewohnheit, mir im Sommer für das „Zeltlager für Kids“ zehn Tage freizuhalten und dass der Mittwochabend für den Gingener Teentreff reserviert war, wusste irgendwann mein gesamter Freundeskreis. In der christlichen Jugendarbeit hatte ich die Möglichkeit, mich auszuprobieren in verschiedenen Aufgabenbereichen. Ich moderierte eine Zeit lang den Jugendgottesdienst Celepraytion und drei Mal das Cake Rock Festival. Ich sammelte Erfahrungen in der Gremienarbeit, vor allem im letzten Jahr im BAK. Auf dem Konfi Camp war ich als erlebnispädagogischer Mitarbeiter, im Organisations-Team, im Impuls-Team und als Beziehungsmitarbeiter dabei.

Im letzten Jahr war es genial, mich voll und ganz auf das Jugendwerk konzentrieren zu können, ohne die lästige Ablenkung durch die Schule. Eine besonders schöne Erfahrung in meinem FSJ war es für mich, im Celepraytion-Gottesdienst zu predigen. Außerdem bekam ich viel Verantwortung, konnte Konzepte selbst entwickeln und hauptverantwortlich durchführen. Ich denke dabei an die Silvester-WoGeLe und die Teentreff-WoGeLe, an die KiBiWo in Donzdorf, die vier Stunden Konfirmandenunterricht in Gingen oder den Teentreff. Und bei allem was ich tat, bekam ich Feedback, anhand dessen ich mich weiterentwickeln konnte.

Für diese Chancen, die Kritik und das Vertrauen in meine Fähigkeiten und meine Person, gerade dann, wenn etwas nicht optimal lief, bin ich unglaublich dankbar. Das größte Privileg war es jedoch, all die Menschen kennenzulernen, denen ich durch meine Arbeit im Evangelischen Jugendwerk zwangsläufig begegnete, Teilnehmer und Mitarbeiter gleichermaßen. Ein explizites Dankeschön gilt den vier Hauptamtlichen Sabine Angnes-Starzmann, Ulrike Schauer, Daniel Dorn und Felix Witte. Ich genoss die Dienstgemeinschaft, die Gespräche und die Zusammenarbeit mit euch sehr.

Was bleibt von meinem FSJ und der ehrenamtlichen Arbeit, wenn ich im Oktober beginne, Evangelische Theologie zu studieren? Eine Menge schöne Erinnerungen, entstandene Freundschaften, erworbene Kompetenzen.

Was bleibt von mir im Jugendwerk? Auf jeden Fall eine grüne Plastikschüssel und damit ein Grund, zurückzukommen. Und diese vergessene Plastikschüssel ist nur einer von vielen.

Ich wünsche den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern im Jugendwerk auch in Zukunft Gottes Segen, den Mut, Neues zu wagen und vor allem Leidenschaft für die Jugendarbeit.

 Jonathan Krauter

P.S.

Danke auch von uns allen! Wir werden dich sehr vermissen und wünschen dir einen guten und gesegneten Neustart in Tübingen!

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